Angst beim Reiten… ?

Sind wir doch mal ehrlich: Wir hatten doch ALLE schon mal in irgendeiner Form Angst beim Reiten oder im Umgang mit dem Pferd!

Möglicherweise war es die Angst beim Galoppieren, die Angst, dass das Pferd durchgeht, die Angst davor, dass Pferd zu verladen, die Angst vor dem Hufschmied, die Angst vorm Springen, die Angst beim Ausreiten, die Angst vor einem „schwierigen“ Pferd, die Angst vorm Versagen bei einem Turnier, die Angst, dass über einen beim Reiten gelästert wird… und,…und..und… 

Hierzu ist es jedoch wichtig zu verstehen, dass Angst generell erstmal nichts Schlechtes ist.

Angst beim Reiten!

Woher kommt die Angst?

Auslöser für die Angst beim Reiten können sehr vielschichtig sein. Es ist natürlich völlig normal, dass man nach einem negativen Erlebnis, wie einem Reitunfall, Ängste entwickeln kann. In so einem Fall ist es zunächst einmal wichtig, seine Angst zu akzeptieren und zu würdigen, dass sie dich schützen will, Dich in Gefahr zu bringen. Deine Angst vor realen Gefahren, vor Lebensgefahren, ist natürlich berechtigt. Deswegen mache in so einem Fall erstmal nur das, was du dir und deinem Pferd auch zutraust. Allerdings gibt es auch oft diffuse Ängste, also Ängste ohne ersichtlichen Grund, die man eben nicht direkt verstehen und begreifen kann. Die Ursachen hierfür können beispielsweise sogenannte negative Glaubenssätze, geringes Selbstvertrauen oder Erlebnisse anderer sein und uns  oft völlig unbewusst blockieren.

 

 

Was genau ist eigentlich Angst?

Angst ist ein Gefühl, das sich einstellt, wenn eine Situation als bedrohlich und gefährlich eingestuft wird. Dies ist ein wichtiger Mechanismus, der unseren Organismus schützen und am Leben erhalten möchte. Empfangen wir über unsere Sinnesorgane einen Gefahrenreiz, kommt es nach einer Schrecksekunde zu einer Alarmreaktion. In solch einer Gefahrensituation sorgt dann die Amygdala in unserem Gehirn dafür, dass vermehrt Neurotransmitter (Botenstoffe), wie etwa Acetylcholin oder Dopamin, sowie Stresshormone wie z.B. Adrenalin, Noradrenalin oder Cortisol ausgeschüttet werden.

 

In der Folge dieser Hormonausschüttungkommt es u.a. zu einer Steigerung der Herzfrequenz, wodurch mehr Sauerstoff zu den Muskeln transportiert wird. Auch unsere Atmung verändert sich, indem die Atemfrequenz gesteigert wird und wir nur noch flach atmen. Außerdem weiten sich die Pupillen, damit wir besser und noch mehr Informationen aufnehmen können. Oftmals verkrampfen sich unsere Muskeln und wir erleben Körperempfindungen, die sich für viele Menschen anfühlen, als ob sich die Kehle zuschnürt oder der Magen bzw. Brustbereich verkrampft.

Warum überträgt sich die Angst auf das Pferd?

Pferde sind äußerst sensible und feinfühlige Wesen, die zudem auch noch Fluchttiere sind. Ein Pferd nimmt sofort wahr, wenn der Reiter seine Atmung verändert und verkrampft. Geht nun bei uns Reitern, das Kopfkino an, was alles eventuell passieren könnte, wird dies über unseren Körper (Atmung, Verkrampfung der Muskeln) direkt an unser Pferd weitergeben. Das Pferd ist nun auch in Alarmbereitschaft, da Du ihm mitteilst, dass Gefahr besteht. Die natürliche mögliche Konsequenz, könnte nun sein, dass dein Pferd sich erschrickt und flüchtet.

Du kannst dir sichersein, dass dein Pferd sofort wahrnimmt, wenn du Angst beim Reiten hast. Auch wenn dir das selbst in dem Moment vielleicht nicht mal bewusst ist oder du bewusst versuchst, die Angst zu unterdrücken. Dein Pferd spiegelt es dir ziemlich gut.

Die Angstreaktion kann natürlich auch vom Pferd ausgehen, da manche Pferde sensibler und ängstlicher sind als andere. Auch hier lohnt es sich, als Reiter an seinen Ängsten, seinem Selbstvertrauen und seinem Mindset zu arbeiten, damit du deinem Pferd wiederum in solchen Situationen Sicherheit und Rückhalt und Entspannung durch Ruhe vermitteln kannst.

 

Tipps gegen die Angst beim Reiten

Atmung

Achte auf deine Atmung. Wenn wir Angst haben,ist unsere Atmung flach, schnell und geht überwiegend in den Brustkorb. Um deinem Kopf zu signalisieren, dass alles okay ist, solltest du langsam und tief in den Bauch atmen. Um wahrzunehmen, ob du tief einatmest kannst du auch deine Hand auf deinen Bauch legen und wahrnehmen, wie diese beim Einatmen angehoben wird. Nimm wahr, wie sich dein Körper entspannt und du ruhiger wirst. Übe die Atmung aber am besten zunächst ohne Pferd, bevor du sie auf dem Pferderücken ausprobierst.

 

Postitive Gedanken

Wenn du dir schon im Vorfeld Gedanken über eine zukünftige Situation machst, dann gestalte sie dir doch direkt positiv. Unterschätze nicht die Kraft der Gedanken. Visualisiere dir die zukünftige Situation, die du gelassen und entspannt meisterst – in möglichst schönen und angenehmen Bildern. Gerne kannst du auch weitere Sinneskanäle mit einbeziehen. Was hörst und riechst du beispielsweise in der Situation? Wie fühlst du dich? Wiederhole diese Übung regelmäßig. Die besten Zeiten dafür sind vor dem Einschlafen oder nach dem Aufwachen, da dann unser Unterbewusstsein am aufnahmefähigsten ist. So kannst du im Gehirn eine neue neuronale Verbindung schaffen. Je öfter du diese Übung machst, umso stabiler werden diese neue neuronale Verbindung und das neue Bild in deinem Unterbewusstsein verankert.

Kannst Du die Angst beim Reiten überwinden?

Sollten die Übungen gegen die Angst beim Reiten noch nicht optimal funktionieren, kann ich dich gerne professionell unterstützen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie es ist, nach einem Reitunfall Angst beim Reiten zu haben. Jedoch konnte ich diese durch NLP transformieren. Dies war auch der Motivator, mich mit Persönlichkeitsentwicklung tiefergehend zu beschäftigen.

 

Ruf mich gerne an, damit wir herausfinden können, ob und wie ich dich am Besten unterstützen kann.